Die religiöse Rechte in den USA (und der restlichen Welt) ist auf den Vormarsch. Jedes Mal, wenn es irgendwo einen Fortschritt gibt, werden an anderer Stelle sicher geglaubte Rechte eingeschränkt. Momentan sehr eindringlich sichtbar, wenn man sich mit Frauenrechten beschäftigt (und dem Recht auf Abtreibung).

Aber wie kam es dazu überhaupt? Warum wird jemand wie Trump verehrt, der doch offensichtlich so unchristlich ist? Und wie es jetzt, nachdem Trump die Wahl verloren hat – ist der Spuk ist jetzt vorbei?
Schön wärs.
Die religiöse Rechte in den USA arbeitet nicht auf Jahre, nicht von Wahl zu Wahl, sondern über Jahrzehnte. Inzwischen ist das rechte denken im Mainstream angekommen. Der überwiegende Teil der Republikaner geht davon aus, das Trump nur durch Betrug nicht mehr Präsident ist. Auch andere Verschwörungstheorien sind weit verbreitet und fordern immer wieder Opfer – jüngstes Beispiel: der Terrorakt von Buffalo.
Annika Brockschmidt bietet hier eine genaue Analyse der religiösen Rechte, wie diese entstanden ist und wie sie ihre Ideen und Vorstellungen lange Zeit unbeachtet von den bekannten Medien verbreiten konnte. Sie erläutert die Netzwerke und Thinktanks, aber auch die Gedankenwelt der christlichen Nationalisten, ihre Einflüsse auf Bildung, Kultur und Gesundheit. Das bedrückende an dem Buch: sie werden nicht aufhören. Ihr Ziel ist ein christlicher Gottesstaat mit der Bibel als Basis. Und ich habe keine Ahnung, wie man das noch umkehren kann, denn die Anhänger der religiösen Rechte glauben daran, das es der einzig richtig Weg ist. Mit rationalen Argumenten kommt man da nicht weit…