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Ein Bornholm Krimi: „Sonne über Gudhjem“ von Michael Kobr

Lennart Ipsen, ein hoch dekorierter Kriminalpolizist der dänischen Polizei kehrt nach Dänemark zurück, nachdem er viele Jahre im Ausland für Interpol und die EU tätig war. Viele Jahre ging es auf der Karriereleiter nur nach oben, doch nach einem Burnout ändert er sein Leben radikal und tritt eine neue Stelle an: Als Leiter der Kripo auf der eher beschaulichen Insel Bornholm. Natürlich kommt es anders und schon kurze Zeit nach seiner Ankunft muss er zusammen mit seinen neuen Kollegen einen Mordfall aufklären.

Eigentlich mag ich ja keine Krimis mit diesen typischen, irgendwie kaputten Ermitteln, deren Privatleben eine Katastrophe ist und die noch dazu ein Alkoholproblem haben. Ganz so dramatisch ist es hier aber nicht. Lennart ist zwar geschieden, aber er trauert seiner Ex-Frau nicht besonders hinterher. Und zum Glück lebt sie auch nicht allzu weit weg von ihm, so das er seine Töchter sehen kann. Sein Burnout hat er inzwischen wieder gut im Griff und ein Suchtproblem gibt es auch nicht.

Stattdessen gibt es einen zwar sehr erfolgreichen Ermittler, dessen letzte Mordermittlung aber schon länger her ist und der schnell merkt, das seine Fähigkeiten auf dem Gebiet doch etwas eingerostet sind. Und seine beiden neuen Kolleginnen müssen sich auch erst an ihren neuen Chef gewöhnen. So läuft die Ermittlung ziemlich langsam an und plätschert wirklich lange vor sich hin. Etwa 10 Stunden lang richtet er sein Haus ein, lernt die Leute auf der Insel kennen, geht essen, kümmert sich um den Garten, telefoniert mit seinen Töchtern, fährt mit dem Auto auf der Insel herum, bekommt von seiner Kollegin wissenswertes über die Geschichte von Bornholm erzählt und ja, die Ermittlungen passieren da auch noch. Aber irgendwie ist das nur ein kleiner Teil der Geschichte, was vielleicht auch daran liegt, das die Polizei sehr lange völlig im Dunklen tappt. Erst gegen Ende hin nimmt die Story dann doch Fahrt auf und in den darauf folgenden 2 Stunden kommen die Ermittlungen schnell zum Höhepunkt.

Trotzdem fand ich es nicht langweilig. Es war… nett. Es ist ein wirklich nettes Buch, um sie die Zeit zu vertreiben. Die Insel wird interessant geschildert, die Urlauber, die Landschaft, aber auch die Geschichte der Insel. Dazu trägt auch der Sprecher Axel Milberg bei, dessen Interpretation mit Sicherheit dazu beitrug, das ich das Hörbuch trotz Schwächen gerne weitergehört habe. Und ja, ich werde mir tatsächlich auch den nächsten Band anhören.

Serie: Lennart Ipsen #1
Sprecher: Axel Milberg
Ungekürztes Hörbuch

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